Geostammtisch Dresden

Am Mittwoch, dem 5. Oktober 2022, 17 Uhr findet unser nächster virtueller Geostammtisch statt. Wir laden Mitglieder und Nichtmitglieder herzlich ein, den Impulsvorträgen zu lauschen und sich anschließend mit den Anwesenden auszutauschen und zu diskutieren.

Sie können an der Veranstaltung über nachfolgenden Link teilnehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. https://bbb.htw-dresden.de/b/pip-1jj-bi1-ngx

Eiszeit heute – geodätische Forschung in Grönland

Dr. Mirko Scheinert, TU Dresden

Grönland ist mit einer Fläche von 2,2 Millionen km² die größte Insel der Welt. Die Eiszeiten, deren Wirken wir in Deutschland nur anhand der von ihnen hinterlassenen Spuren nachvollziehen können, sind in Grönland gegenwärtig: Der Eisschild bedeckt ca. 78% der Gesamtfläche Grönlands und erreicht eine Mächtigkeit von bis zu 3.400 Meter. Das „ewige“ Eis ist dabei gar nicht so ewig: Von langzeitigen Vorgängen seit dem letzten glazialen Maximum gekennzeichnet, als auch der grönländische Eisschild seine größte Ausdehnung erreichte, ist das Eis bis heute fortwährenden Änderungen unterworfen. Diese Änderungen, insbesondere die Zu- oder Abnahme der Eismassen, spiegeln sich in einer Reaktion der festen Erde. Dieses Wechselspiel motiviert uns Geodäten, dorthin zu gehen, wo wir Messungen durchführen können: Auf das Eisschild, welches wir mit Hilfe von Satelliten als Ganzes vermessen, und in die eisfreien Gebiete, wo wir mittels GNSS-Messungen die Deformation der Erdkruste erfassen.

Der Vortrag soll neben einer Darstellung des wissenschaftlichen Hintergrunds Eindrücke vermitteln, wie vor Ort in Grönland gearbeitet werden kann. Dabei helfen uns die im Verlauf von mehr als 25 Jahren erworbenen Erfahrungen, um entsprechende Messkampagnen effektiv planen und erfolgreich realisieren zu können.

Permanente GNSS-Installation in Nordwest-Grönland © M. Scheinert (2022)
Permanente GNSS-Installation in Nordwest-Grönland © M. Scheinert (2022)

Harmonisierung ALKIS/ATKIS – Technische Umsetzung im Freistaat Sachsen

Sebastian Zimmermann, GeoSN

Bundesweit folgt die Modellierung der amtlichen Geobasisdaten dem AAA-Modell, welches in der dazugehörigen Dokumentation, der GeoInfoDok, ausführlich beschrieben wird. Diesem Modell entsprechend werden die Bestandsdaten des Liegenschaftskatasters im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssytem (ALKIS) und die Bestandsdaten zur Geotopographie im Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem (ATKIS) geführt. Zahlreiche Sachverhalte werden allerdings in beiden Systemen geführt und daher oft separat voneinander erfasst bzw. aktualisiert.

Um derartige Redundanzen zu reduzieren und den veränderten Nutzeranforderungen an beide Systeme gerecht zu werden, sollen ALKIS und ATKIS in Zukunft weitgehend aufeinander abgestimmt werden. Mit Hinblick auf diese Bestrebungen und die im GeoSN verfolgte Strategie „Einmal erheben – mehrfach nutzen“, wurde auch in Sachsen damit begonnen, die semantische und strukturelle Angleichung von ALKIS- und ATKIS-Inhalten vorzubereiten. Der anstehende Vortrag thematisiert die Hintergründe und die technische Umsetzung dieses als Harmonisierung bezeichneten Prozesses.